Wasserschalen & Vogeltränken für die Hitze – Ein Beitrag zum Artenschutz im Sommer
Wenn die Temperaturen steigen und die Natur austrocknet, wird Wasser zum überlebenswichtigen Element – nicht nur für uns Menschen, sondern auch für viele Wildtiere. Besonders in Städten und Dörfern, wo natürliche Wasserquellen selten geworden sind, leiden Tiere wie Amseln, Rotkehlchen, Eichhörnchen, Igel, Wildbienen oder Schmetterlinge unter der anhaltenden Hitze. Gerade an Hochsommertagen finden sie kaum noch Pfützen, Bäche oder Tränken, um ihren Durst zu stillen oder sich abzukühlen. Dabei ist die Lösung oft einfach – und kann direkt vor der eigenen Haustür umgesetzt werden: mit einer flachen Wasserschale auf Balkon, Terrasse oder im Garten.
Wildtiere haben kaum Möglichkeiten, sich vor Hitze zu schützen. Anders als wir Menschen können sie nicht schwitzen. Besonders bei kleinen Säugetieren wie Igeln und Eichhörnchen oder auch bei Vögeln, die auf regelmäßige Gefiederpflege angewiesen sind, kann Wassermangel schnell lebensbedrohlich werden. In vielen Wildtierstationen landen in heißen Sommermonaten immer wieder geschwächte Tiere, die aufgrund von Durst, Überhitzung oder Erschöpfung nicht mehr überlebensfähig sind. Doch das muss nicht sein – mit wenigen Handgriffen können wir aktiv helfen.
Eine flache Schale, etwa ein Blumentopf-Untersetzer oder eine Terracotta-Schale, mit maximal drei Zentimetern Wassertiefe reicht bereits aus, um Tieren eine wichtige Tränke zu bieten. Wichtig ist, dass das Gefäß regelmäßig – am besten täglich – mit heißem Wasser gereinigt und mit frischem Wasser befüllt wird, um die Ausbreitung von Krankheitserregern zu verhindern. Besonders geeignet sind raue Materialien wie Ton, da sie kleinen Pfoten oder Insektenfüßen guten Halt bieten. Wer zusätzlich kleine Steine oder Äste hineinlegt, schafft sichere Landeplätze für Wildbienen, Schmetterlinge oder Käfer.
Der Standort der Wasserschale spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Er sollte schattig sein, aber nicht direkt an Glasflächen oder stark befahrenen Wegen liegen. Sträucher, Hecken oder Büsche in der Nähe bieten Rückzugsorte und Sicherheit. Im Garten kann ein kleiner Miniteich zusätzlich wertvolle Lebensräume für Libellen, Frösche oder Wasserläufer schaffen. Solche Biotope sind nicht nur ein Gewinn für die Artenvielfalt, sondern bringen auch Lebendigkeit und Ruhe in die Gartengestaltung.
Besonders in Zeiten zunehmender Hitzeperioden ist es entscheidend, dass wir Tiere nicht vergessen. Während wir uns gegenseitig Wasser reichen, Sonnenschutz auftragen und im Schatten erholen, kämpfen viele Tierarten um jeden Tropfen Wasser. Unser Beitrag beginnt im Kleinen – und hat dennoch große Wirkung. Denn eine einfache Wasserschale kann Leben retten.
Das Haus der Nachhaltigkeit ruft daher dazu auf, aktiv zu werden: Stellen Sie eine Wasserschale auf, berichten Sie Freunden davon oder teilen Sie ein Foto Ihrer Wildtiertränke mit uns. Mit kleinen, achtsamen Maßnahmen leisten wir gemeinsam einen Beitrag für mehr Artenvielfalt und gelebten Naturschutz – direkt vor unserer Haustür.
Hier eine Übersicht der wichtigsten Fakten:
Warum Wasser im Sommer so wichtig ist!
- Überlebensnotwendig bei Hitze
Viele Tiere – etwa Amseln, Rotkehlchen, Igel und Wildbienen – können nicht schwitzen und haben Mühe, ihre Körpertemperatur zu regulieren. Wasser ist zudem für Vögel zum Baden unerlässlich, um ihr Gefieder zu pflegen und kühl zu bleiben - Städtische Hitze trifft Wildtiere hart
In Städten sorgt der sogenannte Urban Heat Island-Effekt dafür, dass Lufttemperaturen um 1–3 °C höher sind als im Umland. Das verschärft für Tiere die Wasserknappheit besonders - Konkrete Beispiele aus der Praxis
In Texas, so berichtete eine Wildtierstation, gab es bei besonders heißen Wellen mehr als 600 dehydrierte Tiere mehr als im Vorjahr.
Wie Sie helfen können: Tipps & Hintergrundinfos
- Flache Wasserschalen aufstellen
- Ideal sind 3 cm maximale Tiefe (1–2 Zoll), damit Vögel, Igel und kleine Säuger sicher trinken können.
- Materialien wie Blumentopf-Untersetzer, Tonschalen oder Terracotta eignen sich besonders gut – rauhe Oberflächen bieten Halt für kleine Tiere.
- Steine, Äste oder Kies einlegen – so können Insekten sicher landen und trinken.
- Richtiger Standort & Pflege
- Stelle die Schalen im Schatten, aber in der Nähe von Büschen oder Bäumen auf – das bietet Schutz und erlaubt Vögeln das schnelle Fliehen bei Gefahr.
- Täglich reinigen – am besten mit heißem Wasser – um Algenbildung und Keime zu vermeiden.
- Frisches Wasser regelmäßig nachfüllen, vor allem an heißen Tagen, um Austrocknung oder Mückenwachstum zu verhindern.
- Mini-Teiche & Wasserfeatures als Alternative
- Ein kleiner Container-Teich (z. B. in einer Wanne) lädt Amphibien, Insekten und sogar kleine Vögel ein – natürliche Wasserflächen fördern Artenvielfalt
- Solar-Brunnen oder tropfende Fontänen ziehen mit Geräuschen Vögel an, bleiben sauberer und sind dekorativ.
- Hitze & Nachhaltigkeit im Einklang bringen
- Nutzen Sie Regenwasser für die Wasserschalen – das schont Ressourcen.
- Mulchen im Garten reduziert den Wasserbedarf der Pflanzen – das schont Natur und trägt zum Mikroklima bei.
Fazit: Kleine Maßnahmen, große Wirkung
Mit wenig Aufwand können Sie direkt vor Ihrer Haustür Lebensräume schaffen und Tiere durch die heißesten Tage im Jahr unterstützen. Schon eine einfache Wasserschale rettet Leben – und fördert gleichzeitig Artenvielfalt. Im Garten, auf Balkon oder Terrasse: Machen Sie mit und helfen Sie!
Sie möchten mehr?
- Erzählen Sie uns in den Kommentaren von Ihren Wasserstellen oder schicken Sie uns ein Foto – gerne auch zur Veröffentlichung!
Infobox:
So helfen Sie Wildtieren bei Hitze
Wasserschale – so geht’s richtig:
Gefäß: Flach, max. 3 cm tief (z. B. Untersetzer, Tonschale)
Material: Am besten rauer Ton oder Terracotta für sicheren Halt
Standort: Schattig, ruhig, nicht direkt an Glasflächen
Reinigung: Täglich mit heißem Wasser ausspülen
Inhalt: Frisches Wasser, ggf. Steine oder Äste als Landeplatz
Extra: Miniteich im Garten fördert Artenvielfalt
Schon gewusst?
Auch Insekten wie Bienen oder Schmetterlinge trinken! Mit einem Stein im Wasser schaffen Sie eine Rettungsinsel.


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